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Die
Römische
Kunst
lässt sich grob in die drei Bereiche Malerei,
Bildhauerei
(Plastik) und Architektur einteilen. Als Vorbild diente hierbei vor
allem Griechenland, was sich auch darin äußerte, dass
sich z.B.
die Architektur im Bauwesen anfangs kaum unterschied und es lange
dauerte bis die Römer auch eigenständige Bautypen entwickelten. Ein
großer Unterschied zur griechischen Kunst bestand in der Anonymität. So
war es im Römischen Reich üblich, dass die Künstler im Dienst eines
Auftraggebers agierten und selbst im Hintergrund blieben. Malerei
Im Römischen Reich war die Wandmalerei eine der beliebtesten Kunstformen. Sie hatte eine Verbreitung die in der Geschichte ihres Gleichen sucht, da sie nicht nur in den Villen der Reichen sondern sogar in kleinen Wohnbauten und in fernen Provinzen praktiziert wurde. Ursprünglich gelangte die Wandmalerei durch griechische Maler nach Rom. Ein frühes Beispiel hierfür ist der Tempel der Ceres, der bereits 493 v. Chr. von den griechischen Künstlern Damophilos und Gorgases bemalt wurden. Anzumerken sei auch, dass es neben der Wandmalerei auch Tafel- und Leinwandbilder im Römischen Reich gab. Da diese aber nicht mehr erhalten sind, stützt sich das Wissen der Malerei einzig auf die Wandbilder. Durch den Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n. Chr. wurden etliche Wandmalereien von Pompeji konserviert, die bei den späteren Ausgrabungen wieder entdeckt wurden. Die daraus erhaltenen Erkenntnisse führten dazu, dass August Mau 1882 die Stile zur Wanddekoration in vier Zeitabschnitte einteilen konnte. Zu Beginn stand der Mauerwerkstil (ca. 200 - 80 v. Chr.), bei dem auf den Wänden durch den Einsatz von Farbe z.B. eine Marmorverkleidung imitiert wurde. Danach kam der Architekturstil (ca. 100 v. Chr. - 15 n. Chr.), durch den z.B. Säulen, Gebälk oder sogar Scheinfenster eine Illusion erzeugten. Schließlich folgten noch der Ornamentale (ca. 15 - 50 n. Chr.) und der Phantasiestil (ab 50 n. Chr.), bei denen die Wand wieder als Oberfläche betrachtet wurde und ein Gemälde im Mittelpunkt stand. Letzterer vereinigte aber auch Elemente aus den vorhergehenden Stilen. Neben Wandbildern gehörten, zumindest in Villen und Palästen, auch Mosaike zur Ausstattung. Hierbei wurden zahlreiche Glas-, Stein- oder Stoffstücke verwendet um ganze Bilder oder Muster entstehen zu lassen. Anfänglich lediglich auf dem Fußboden angewandt, zierten Mosaike in der späteren Zeit auch Wände und Decken und erreichen während des 1. und 2. Jahrhundert nach Christus ihre Blüte. Dargestellt wurden gerne historische Ereignisse, Landschaften, sowie Szenen aus der Mythologie und dem Alltag. Bildhauerei
Auch auf dem Gebiet der Bildhauerei waren es vor allem die Griechen, die als Vorbild dienten. So war es nicht verwunderlich, dass viele Werke lediglich Kopien griechischer Originale darstellten. Erst am Ende der Römischen Republik und mit dem Beginn der Kaiserzeit entwickelten die Römer eigenständige Stile auf dem Gebiet der Bildhauerei. Im besonderen war dies in der Porträtkunst und bei Reliefs der Fall. Im Römischen Reich war es schon sehr früh üblich, dass Männer für ihre besonderen Leistungen ein öffentliches Standbild bekamen. Schon damals lag das Hauptaugenmerk auf dem Kopf. Um das erste Jahrhundert vor Christus kam dann das als Büste konzipierte Porträt in Mode, was dazu führte, dass Kaiserbüsten in unzähliger Menge hergestellt wurden. Dabei unterschieden sich die römischen Statuen und Porträtbüsten dieser Zeit von den Griechischen in erster Linie durch eine stärkere individuelle Ausprägung. Sie geben die Wirklichkeit auf eine natürliche und nüchterne Weise wieder. Schöne Beispiele dieser Individualisierung stellen z.B. die Marmorstatue des Augustus oder die Reiterstatue des Marc Aurel dar. Ab dem 3. Jahrhundert nach Christus wandelte sich die Bildhauerei hin zu Charakterbildnissen, die auch Verzerrungen des Ausdrucks wagten. So waren spätantike Bildnisse oft extrem große Statuen ohne individuelle Gesichtszüge, wie der Kolossalkopf von Kaiser Konstantin. Reliefe, also Darstellungen die sich plastisch vom Hintergrund abheben, stellen die zweite eigenständige Kunstform der Römer auf dem Gebiet der Bildhauerei dar. Vorbild für die Reliefs, die sich z.B. an Triumphbögen, Säulen oder Denkmälern finden, waren in ersten Linie auch die Griechen. Im Römischen Reich erlangten sie ab der Kaiserzeit große Erzählfreude, indem sie historische Ereignisse der römischen Geschichte darstellten. Ein frühes Beispiel liefert hier der Ara Pacis Augustae (Monument 13 v. Chr.), auf dem eine Prozession dargestellt wird. Spätere Beispiele sind der Titusbogen, der Trajansbogen und die Trajanssäule (113 n. Chr.) auf der eine Bildchronik der Dakerfeldzüge verewigt wurde. In späteren Jahren ging man sogar dazu über die steinernen Sarkophage der Gräber mit Bildergeschichten zu schmücken. Architektur
Das wohl größte Feld der Römischen Kunst stellt die Architektur dar, die zwar ebenfalls als griechische Kopie begann, später aber zu einer eigenständigen und bereichernden Kunstform wurde. Als Hauptgrund für die einzigartige Entwicklung der römischen Baukunst gilt die Einführung des Gussmauerwerks im 2. Jahrhundert vor Christus. Hierbei war nur die äussere Schale einer Wand gemauert, während das innere mit römischem Beton gefüllt wurde. Diese Technik ermöglichte später die großen architektonischen Leistungen wie z.B. die Kuppel des Pantheon, Mehrstöckige Gebäude und zuvor unerreichter Hochbau. Bis ca. 30 v. Chr. waren die Tempel, die den Mittelpunkt der monumentalen Architektur darstellen, eng mit der griechischen Bauweise verknüpft. Sie bestanden aus Cella (dem Hauptraum), Säulen und einem Gebälk. Der große Neuerung der Römer war damals die Richtungsbezogenheit mit nur einem Zugang von der schmalen Seite. Auch die bekannten Theateranlagen mit einem Halbkreis für die Zuschauer und einem Bühnenhaus waren schon während der römischen Republik bekannt. Mit dem Beginn der Kaiserzeit unter Augustus änderte sich die Architektur grundlegend, da der Zweck des Bauwesens nun stärker der Repräsentation diente. Stein wurde mehr und mehr durch Marmor verdrängt und große Bauwerke wie das Augustusforum (2 v. Chr.) entstanden. Ab ca. 50 n. Chr. verschwand der griechische Einfluss immer mehr und ein eigener architektonischer Stil entstand, wie z.B. das berühmte Kolosseum (80 n. Chr.) eindrucksvoll zeigt. Gerade die hier verwendeten Arkaden (Ein von Pfeilern und Säulen getragener Bogen) gehörten fortan zum festen Bestandteil der römischen Baukultur. Auch der Bau von Thermen gehörte nun beinahe zum Pflichtprogramm des jeweiligen Kaisers, weswegen der Thermenbau mit prachtvoller Ausstattung und symmetrischer Anordnung perfektioniert wurde. Unter Trajan und Hadrian erreichte die architektonische Leistung der Römer nochmals einen Höhepunkt, als mit dem Pantheon eine noch nie dagewesene Tempelanlage entstand, dessen Kuppel bis in die Moderne Einfluss auf die Architektur ausübte. Weitere Meilensteine waren das Trajansforum und die Engelsburg. Später änderte sich der Stil der römischen Architektur kaum noch, außerdem beendete die Reichskrise im 3. Jahrhundert vorläufig die Zeit der Monumentalbauten gänzlich. Erst unter Diokletian, der eine prächtige Therme errichtete, und unter Konstantin dem Großen (z.B. Konstantinsbogen) kam es nochmals zu einem kurzen Aufschwung innerhalb Roms, ehe sich die Bautätigkeiten in die Provinzen verlagerten und schließlich mit dem Untergang des Reiches ihr Ende fanden.
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"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss" |